Mit dem Auto 2 Wochen kreuz und quer über Kreta |
Wie das gestern mit der Tür passieren konnte, ist uns übrigens auch heute Morgen noch nicht klar. Wir beschließen daher, den Versuch zu unternehmen den Fall nachzustellen. Das Vorhaben war aber erfolglos. Mit dem zentralen Verriegelungsknopf, geht der Knopf der Fahrertür nicht runter, runterdrücken kann man ihn auch nicht. Wie also konnte das passieren?. Wir wissen es immer noch nicht.
Nach diesem leider erfolglosen Versuch, geben wir auf und fahren nach Chania. Chania soll angeblich die schönste Stadt Kretas sein und davon wollen wir uns heute überzeugen. Die Fahrt dorthin dauert über die New Road etwa 60 Minuten. Einen Parkplatz finden wir auch ganz in der Nähe des Hafens; damit steht der Erkundung der Stadt, nichts mehr im Wege.
Den Anfang machen wir im Nautischen Museum, das im Fort Firkas am Nordwest Ende der Hafenpromenade untergebracht ist. Es ist an dem großen Anker vor dem Eingang zu erkennen. Hier gibt es viele Schiffsmodelle aus der griechischen Seefahrt, einige Abteilungen informieren über historische Seeschlachten wie z.B. die Schlacht von Salamis 480 v. Chr. und die Kriege um Kreta. der erste Stock, ist dem Kampf um Kreta im Zweiten Weltkrieg gewidmet.
Der venezianische Hafen, bietet durch die pastellfarbenen Altstadthäuser eine tolle Kulisse. In den Untergeschossen der Häuser befinden sich fast überall eine Taverne die sich hier eine an die andere reiht. Der Bau am Hafen, der am meisten auffällt, ist die Kuppel der Janitscharen-Moschee, die 1645 errichtet wurde. Sie ist die älteste Moschee der Insel.
Einige Querstraßen dahinter befinden sich die minoischen Ausgrabungen aus den 70-er und 80-er Jahren. Wieder unten am Hafen schauen wir uns den Jacht- und Fischerhafen mit seinen Arsenalen an. Die venezianischen Arsenale wurden zwischen dem 16. und 17. Jh. errichtet. Neun der ursprünglich 17 Arsenale sind noch erhalten.
Wir gehen durch die Archoleon Straße vom Hafen Südwerts und kommen dann zur Agios Nikolaos Kirche, einer von den Dominikanern im 14. Jh. gegründeten Klosterkirche. Von da laufen wir vorbei am Minarett, das leider nicht bestiegen werden kann zur Markthalle. Die Markthalle ist ein kreuzförmiger Bau die ihresgleichen in Griechenland sucht. Sie wurde in den Jahren 1911 bis 1913 nach Vorbild der Marseiller Markthallen erbaut. Jeder Händler hat seinen festen Stand. Die Stände sind untereinander nach Warengruppen getrennt. Die Atmosphäre ist geschäftig, teilweise laut aber nicht hektisch. Ganz in der Nähe der Markthalle befindet sich die Skridlof Straße, die besser bekannt ist unter dem Namen "Lederstraße". Hier in dieser schmalen Gasse befindet sich ein Lederladen neben dem anderen, und es geht zu wie auf einem Basar. Man kann hier günstig Lederwaren wie Taschen, Brieftaschen, Handschuhe und Gürtel erwerben. Stiefel und anderes Schuhwerk ist auch als Maßanfertigung möglich. Ich kaufe mir dort günstig ein neues Portemonnaie.
Am Ende der Gasse führt ein kleiner Weg hinauf auf die Shiavo-Bastion, von der man einen schönen Blick über die Stadt hat. Vorbei an der 1857 geweihten Kathedrale Trimartyri gehen wir in die Zambeliou Gasse, um im Mirovolos einem Restaurant, das in einem 700 Jahre alten Gebäude untergebracht ist zu essen. Ich esse ein Menü aus Tsaziki, Lammfleisch, gemischtem Salat und einem Raki. Es ist sehr fett, aber der Preis von 9,60 EUR ist ok. Nach dem Essen gehen wir wieder zum Auto, um zurück nach Rethymnon zu fahren. Unterwegs machen wir nach kurz in der Nähe von Georgioupolis einen Abstecher an den Kournas-See. Dieser See ist der einzige Süßwasser-See der Insel. Nachdem wir wieder zurück am Hotel sind, gehen wir noch mal an den Strand, wo es heute richtig schöne Wellen auf dem Meer gibt.
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