Mit dem Auto 2 Wochen kreuz und quer über Kreta |
Heute Morgen, legen wir zum letzten mal, den langen Weg nach Rethymnon zurück, um vom Busbahnhof nach Iraklion, der Hauptstadt Kretas zu fahren. Dies ist nötig, da wir dort am Abend unseren Mietwagen am Flughafen abholen müssen. Wir fahren daher am Morgen mit dem Bus für 5,50 EUR von Rethymnon mit dem Bus über die New Road nach Iraklion. Am Busbahnhof in Rethymnon, herrscht zu der Zeit, als wir da sind, dass totale Durcheinander. Dies kommt dadurch zustande, dass sehr viele Busse in etwa zur gleichen Zeit hier abfahren, und anscheinend niemand hier den richtigen Überblick hat, welcher Bus denn nun wohin fährt.
Nach knapp 2 Stunden Fahrt, in einem schon sehr betagten Bus, erreichen wir Iraklion. Die Stadt gilt als die hässlichste Stadt Kretas, und diesem Urteil kann man sich guten Gewissens anschließen. Unseren Stadtrundgang beginnen wir am Hafen, wo sich am Beginn einer langen Mole das Kastell befindet. Das Bauwerk mit meterdicken wurde von den Venezianern in der ersten Hälfte des 16. Jh. anstelle einer früheren Festung erbaut, die 1304 durch ein Erdbeben zerstört wurde. Das Kastell diente dann Jahrhunderte als Gefängnis. Eine Besichtigung des Kastell's soll sehr lohnenswert sein, leider ist es montags geschlossen, somit müssen wir auf eine Besichtigung verzichten. Über die Straße des 25. August kommen wir dann in die Altstadt, wo wir zuerst an die Agios-Titos-Kirche kommen.
Diese Kirche liegt neben der Loggia. Seine Kuppel erhielt der Bau erst im 19. Jh. von den Türken. Doch die Kirche ist viel älter. Als der Apostel Paulus 59 n. Chr. auf Kreta Zwischenstation machte, ließ er seinen Begleiter Titus als ersten Bischof zurück von dem die Kirche ihren Namen erhielt. Weiter laufen wir zum Morosini-Brunnen. Er war Endstück eines 15 Kilometer langen Aquadukt, das der Stadthalter Morosini vom Berg Jouchtas in die Stadt bauen ließ.Rund um den Brunnen befinden sich einige Cafés und Restaurants, wo wir erst mal Mittag machen und überlegten, wie wir weiter vorggehen mit der Stadtbesichtigung. Wir gehen wir durch die Marktgasse. die lebhafte Basarstraße beginnt oberhalb des Morosoni-Platz und zieht sich die ganze Odos 1866 entlang bis zum Kornarou-Platz. Die Gasse beginnt mit einer ganzen Reihe von Ständen, die reichhaltig bestückt sind mit Obst und Gemüse, Fleisch und Fisch. Danach folgen dann eine ganze Reihe von Ständen an denen Lederwaren, Taschen und Textilien feilgeboten werden.
Am Kornarou-Platz, befindet sich neben dem ehemaligen türkischen Brunnenhaus, das heute als Kafenion benutzt wird der Bembo-Brunnen aus dem 16. Jh.. Wir laufen weiter durch die Gassen Iraklions bis zur Martinengo-Bastion, der südlichsten Stelle der Stadtbefestigung. Oben auf der Bastion befindet sich das Grab von Nikos Kazantakis. Kazantakis ist der Autor des weltberühmten Romans "Alexis Sorbas", der mit Anthony Quinn in der Hauptrolle verfilmt wurde. Von hier oben, hat man auch einen tollen Blick über die Stadt, der besonders beeindruckend ist, wenn die Flugzeuge über der Stadt zur Landung auf dem Flughafen eindrehen. Wieder zurück in der Altstadt gehen wir zum Agia Ekaterini-Platz, an dem sich gleich drei Kirchen befinden. Die Kathedrale Agios Minas, die Kirche Agios Minas und die Agia Ekaterini. Die Kathedrale Agios Minas ist Bischofsitz und die größte Kirche der Insel. Die kleine Kirche Agios Minas ist meißt verschlossen und beinhaltet einen prachtvollen Freskenschmuck.
Der mehrfach überkuppelte Gewölbebau der Agia Ekaterini mit Nebenkapelle wurde 1555 erbaut und dient heute nicht mehr als Kirche. Wir gehen noch etwas durch die Altstadt und trinken am Platia Koral einen Frappé, einen kalten mit Milch aufgeschäumten Nescafé. Gegen 17 Uhr laufen wir dann wieder zum Kornarou-Platz wo die Busse zum Flughafen abfahren. Wir stehen auch gar nicht lange an der Haltestelle, bis der erste Bus zum Flughafen kommt. Doch zu unserem Erstaunen, nimmt uns der Busfahrer nicht mit. Wir haben keine Fahrkarte und die gibt es im Bus auch nicht zu kaufen. Man muss die Karte in einem Kiosk etwas abseits der Bushaltestelle kaufen, worauf man ja auch erst einmal kommen muss. Jedenfalls hat es im zweiten Anlauf dann geklappt. Am Flughafen suchen wir dann den Schalter unseres Autovermieters, um unser Auto in Empfang zu nehmen. An dieser Stelle beginnt dann auch das Abenteuer, Auto auf Kreta. Wir bekommen einen Renault Clio mit 1,2 Liter Motor. Beim Durchsehen des Autos stellen wir allerdings fest, dass weder der Gurt auf der Fahrerseite noch die Hupe funktioniert. Dies ist jedoch Voraussetzung, um am kretischen Straßenverkehr teilnehmen zu können. Nachdem wir dies alles beanstandet haben, bekommen wir einen anderen Clio, bei dem auf den ersten Blick alles zu funktionieren scheint. Das Auto hat zwar so einige Beulen und Schrammen, aber es schien zu funktionieren. So machen wir uns also mit diesem Auto über die New Road, eine verhältnismäßig gut ausgebaute Schnellstraße entlang der Nordküste auf nach Rethymnon. Schon auf dieser Fahrt fällt uns das schlechte Fahrverhalten des Autos auf, - was wie wir später feststellen müssen - unter anderem an dem sehr niedrigen Luftdruck lag. Dazu aber später mehr...
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