Mit dem Auto 2 Wochen kreuz und quer über Kreta |
Heute nehmen wir uns den Süden der Insel vor. Wir fahren nach Rethymnon und von dort Richtung Spili. Unser erster größerer Zwischenstopp, nachdem wir zuvor schon mal kurz die Aussicht auf Rethymnon genossen haben, ist eine Begräbnisstätte aus spätminoischer und mykenischer Zeit, die sogenannte Nekropole von Armeni. über 200 Felsengräber wurden hier in den vergangenen Jahren freigelegt. Die Gräber sind alle in den Stein gehauen und die Eingänge nach Osten gerichtet. Zu jedem Grab, führt eine Art Korridor. Das größte Grab am Süd Ende des Geländes, in das ein 16 Meter langer Korridor führt ist eine Kammer mit 5 Metern Seitenlänge
Der nächste Halt ist das Gebirgsdorf Spili. Die größte Attraktion ist der venezianische Brunnen auf dem Hauptplatz des Dorfes. Der Brunnen hat 25 nebeneinander liegende Wasserspeier, von denen 19 die Form eines Löwenkopfes haben. Aus den Wasserspeiern sprudelt kühles Wasser, das man bedenkenlos trinken kann. Spili ist auch Bischofssitz. In dem großen, weißen Gebäudekomplex am nördlichen Ortsausgang Richtung Rethymnon ist u. a. ein Priesterseminar untergebracht. An einer Seite des Komplexes, befinden sich in der mit Natursteinen verkleideten Außenmauer Abbildungen religiöser Motive.
Nach der Dorfbesichtigung fahren wir die Straße wieder ein Stück zurück und dann Richtung Süden durch die Kourtaliotiko-Schlucht, die wir eigentlich an einer ganz anderer Stelle erwartet haben. Das liegt aber wohl wieder an der schlechten Beschilderung der Straßen, wodurch wir ganz anders gefahren sind, als wir es eigentlich vor hatten. Hinter der Schlucht kommt schon bald das alte Kloster Preveli. Das Kloster, auch Kato Moni Preveli genannt, stammt aus dem 16. und 17. Jh. und wurde Anfang des 19. Jh. während der Aufstände gegen die Türken völlig niedergebrannt und ist seitdem verlassen
Weiter südlich an der Küste zum befindet sich das Piso Moni Preveli, dass neue Kloster von Preveli. Die Klosterkirche zählt zu den bedeutendsten Wallfahrtskirchen Kretas, denn hier steht ein kostbares 250 Jahre altes Silberkreuz, dass angeblich einen Splitter des Kreuzes von Golgatha enthält, und Augenkranken Heilung bringen soll. Unterhalb des Klosters befindet sich ein traumhaft schön gelegener Sandstrand direkt an der Mündung des Kourtaliotiko-Flusses. Leider ist dieser Strand, sehr gut mit dem Auto zu erreichen und somit ziemlich überlaufen. Man erreicht den Strand von der westlichen Seite, über einen steilen Fußweg vom Parkplatz. Da wir aber erst später vorhaben zu baden, schauen wir uns den Strand nur kurz an und fahren dann auf der Straße wieder zurück.
An der venezianischen Brücke, die jedoch nur die venezianische Bauweise imitiert, machen wir noch kurz halt, bevor wir nach Damnoni zum Mittagessen fahren. In einer gemütlichen Taverne, direkt am Strand gönnen wir uns einen Souvlaki. Am Nebentisch sitzt noch ein Ehepaar aus München. Der Mann beschwerte sich, dass das Bier nur 0,4 Liter und nicht wie in der Karte angegeben 0,5 Liter hat. Dadurch ergibt sich ein recht nettes Gespräch über Kreta, München, das Oktoberfest sowie das Wetter in Deutschland.
Nach dem Essen fahren wir nach Plakias, um dort am Strand etwas zu baden. Das dieser Strand einer der schönsten Strände Kretas sein soll - wie in meinem Reiseführer angegeben - kann ich nicht behaupten, da haben wir schon viel schönere Strände gesehen. Gegen Abend machen wir uns dann wieder auf den Heimweg nach Rethymnon. Von Plakias aus geht es steil bergauf, und man kann dann von dort oben nochmals das tolle Panorama der Südküste bestaunen. Durch die Kotsifou-Schlucht und zahlreiche kleine Dörfer führt der Weg wieder zurück an die Nordküste. Nach dem Abendessen gehen wir noch in einer Taverne einige Cocktails trinken und lassen den Tag ausklingen.
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