Mit dem Auto 2 Wochen kreuz und quer über Kreta |
Heute ist ganz frühes Aufstehen angesagt: Um 4.30 Uhr klingelte bereits unser der Wecker, da wir schon um 5.40 Uhr mit dem Bus abgeholt werden, denn heute steht die Wanderung durch die Samaria-Schlucht auf dem Programm. Diese Schlucht ist mit dem Mietwagen nur sehr schlecht zu machen: Man kommt nämlich am Nachmittag vom Ende der Schlucht nicht mehr mit dem Bus an den Eingang gelangen und hat daher keine Chance, das dort geparkte Auto noch am selben Tag wieder abzuholen.
Wir hatten daher, gleich am ersten Tag, im Hotel beim Reiseveranstalter für 34 EUR einen Ausflug zu der Schlucht gebucht. Der Preis ist schon sehr heftig, zumal der Eintritt in die Schlucht und die anschließende Schifffahrt nicht im Preis inbegriffen ist und mit 7,90 EUR nochmals extra bezahlt werden muss. Nachdem wir im Hotel das am Abend zuvor bestellte Frühstück zu uns genommen haben, gehen wir die etwa 200 Meter zur Taverne Veranta, wo uns der Bus abholen soll.
Vor der Taverne Veranta warten wir auf den Bus nach Samaria. auch 10 Minuten nach der vereinbarten Abfahrtszeit ist der Bus noch nicht da. Wir machen uns schon Gedanken, ob man uns evtl. vergessen, oder die ganze Fahrt abgesagt hat ohne uns zu informieren. Doch dann kommt der Bus doch noch um die Ecke gebogen. Die Tür geht auf, ein Glatzkopf streckt seinen Kopf heraus und fragt: "Samaria-Schlucht????" - wir: "Ja!" - er: "Rethymno Bay Hotel?" - wir wieder "Ja" - er dann: "Wieso steht ihr denn hier und nicht am Hotel??". Es stellt sich heraus, dass der Bus vor dem Hotel auf uns gewartet hatte und nicht - wie uns Nadine auf dem Zettel notiert hatte - vor der Taverne Veranta. Ein typischer Fall von Fehlinformationen...
Wir steigen ein und fahren auf dem Weg zum Eingang der Samaria-Schlucht noch an anderen Hotels vorbei um weitere Urlauber einzuladen. Nachdem der Bus dann auch noch die letzten Samaria-Wanderer abgeholt hat, fahren wir über Chania Richtung Schlucht. In Chania biegen wir links ab, und der Bus schlängelt sich über endlose Kurven durch eine sehr reizvolle Landschaft, hinauf zur Omalos-Hochebene. Kurz hinter dem Örtchen Omalos machen wir noch eine kurze Pause, um einen Kaffee zu trinken oder zu frühstücken. Schon dort merken wir, dass es hier oben in der Höhe am frühen Morgen sehr kühl ist. So mancher einer wünscht sich jetzt eine lange Hose oder eine Jacke herbei.
Nach der Pause fahren wir noch ein kleines Stückchen weiter und erreichen gegen 8.30 Uhr den Einstieg in die Schlucht. Während der Busfahrt, informiert uns Georgios, unser Gruppenleiter, über den Weg durch die Schlucht und die Treffpunkte unterwegs. Jeder soll so laufen, wie er möchte. Er wird uns etwa 25 Minuten Vorsprung geben und dann zu den festgelegten Zeitpunkten an bestimmten Rastplätzen sein. Er informiert uns auch darüber, dass es für den Schnellsten in Agia Roumeli keine Goldmedaille zu gewinnen gibt.
Die Samaria-Schlucht ist die längste und tiefste Schlucht Europas. Wir beginnen etwa 10 Minuten nach der Ankunft am Eingang, auf 1250 Meter, mit der Wanderung durch die Schlucht. Der Weg führt die ersten 3,5 Kilometer in endlosen Serpentinen, etwa 800 Meter in die Tiefe. Dort erreicht man nach etwa 1,5 Stunden die byzantinische Kapelle Agios Nikolaos. Hier hat man noch nicht so sehr den Eindruck, dass man in eine Schlucht hinabsteigt.
An der Kapelle befindet sich auch der erste größere Rastplatz der Schlucht, den wir zu einer kleinen Pause nutzen, bevor wir uns an die nächste Etappe, zu dem verlassenen Örtchen Samaria machen. Der Weg führt jetzt durch den Wald und querte mehrere Male den im Talgrund verlaufenden und auch im Sommer Wasser führenden Bach. Der Ort befindet sich etwa bei Kilometer 7,5 was heißt, dass man etwa die Hälfte des Weges zum Libyschen Meer geschafft hat. Hier kommen wir mit Geli und Biene aus Füssen ins Gespräch, die uns auf dem Weg vom Eingang bis hierher schon mehrmals über den Weg gelaufen sind. Nach einer längeren Rast, nehmen wir zusammen mit den beiden Mädels und einem Österreicher der sich uns auch noch anschließt die nächste Etappe in Angriff.
Der Weg führt jetzt über Geröll und ausgetrocknete Flussbetten zum nächsten Rastplatz, bevor wir man dann die Eiserne Pforte erreicht. Die Eiserne Pforte ist mit 3,5 Meter die engste Stelle der Schlucht. Von hier aus, ist es nicht mehr sehr weit bis zum Ausgang der Schlucht, den wir gegen 14.15 Uhr erreichen. Von dort sind es noch etwa 30 Minuten, bis wir nach ca. 16 Kilometern und 6 Stunden Fußmarsch ein Bad im Meer nehmen können.
Um 15.45 Uhr legt dann unsere Fähre in Agios Roumeli ab, die nach etwa einer Stunde in Chora Sfakion wieder anlegt. Dort wartet schon unser Bus, der uns dann über die Askifou-Ebene wieder nach Rethymnon bringt. Die beiden Mädels sind schon in Georgoupolis ausgestiegen. Leider haben wir vergessen, uns die E-Mailadressen der beiden geben zu lassen. Also, Geli und Biene, solltet ihr diese Zeilen hier lesen, dann meldet Euch mal bei mir, ich kann Euch noch paar Bilder schicken, auf denen ihr drauf seid. Gegen 19 Uhr werden dann auch wir wieder am Hotel abgesetzt.
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